Siebentes Facebook-Inserat

«Liebe alle

Sprache ist gäbig. Man kann damit sagen, was man denkt. Und wenn man nicht viel denkt und weiterredet, ist das in der Regel kein Problem. Nicht selten sogar im Gegenteil. Und gäbig ist auch dies: Stellt’s beim Reden oder Schreiben mit dem Wissen und Denken an, so wechselt man einfach in den Modus des Glaubens und fährt munter weiter. So kann man auch Unverständliches, Schwachsinn, Unwahres oder Unmenschliches zum Besten geben. Geglaubtes ist ja gegen Widerrede immun.

‘Sprache ist keine Glaubenssache’ heisst deshalb der eben fertig gewordene Mäander 13 des ‘Stückwerk’-Projekts. Allerdings signalisiert dieser Titel einen etwas unbequemen Umgang mit Sprache. Einerseits hat Glaube in der Sprache tatsächlich nichts zu suchen, solange es auf gleicher Augenhöhe um Verständlichkeit – und also Verständigung – im Gespräch gehen soll. Wenn aber andererseits die Sprache nur noch aus dem Wissbarem besteht, dann ist sie nicht mehr so gäbig zu gebrauchen. Sprache wird dann zum Paddelboot auf dem Meer des Nichtwissens.

Der Mäander 13 weiss wenig Antworten. Aber er stellt Fragen, die dich vielleicht auch schon beschäftigt haben. Schau doch mal vorbei.»

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Auf diesen Eintrag gaben folgende Leute eine Rückmeldung: Yvonne Bart, Regula Bäumlin, Sibylle Elam, Alex Gfeller, Flurina Hack, Susanne Kobel, Marie-luise Koenneker, Adrian Linder, Ursula Stingelin.

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