Die Freiheit der Grossbürgerkinder

Jeder Faden, der hält, fesselt; jeder Faden, der reisst, schmerzt. Wer sich von Fäden binden lässt, erstickt; wer alle zerreisst, fällt ins Bodenlose. Am radikalsten Freiheit fordern jene, die am konsequentesten die Fäden ignorieren, an denen sie hängen. Freiheit muss man sich leisten können.

(22.6.1991; 9.12.1998; 10.08.2017)

 

Nachtrag 1

Ich überlege mir eben, ob ich den Nachsatz: «Sowohl materiell wie spirituell» anhängen soll. Aber so viel Esoterik hätte ich mir 1991 nicht zugestanden.

(01.2009)

 

Nachtrag 2

So wie ich das «Werkstück» heute verstehe, spricht es von materiellen Sicherheiten, von denen die «Grossbürgerkinder» in aller Regel abhängig bleiben, auch wenn sie sie zum Beispiel mit linksautonomer Rhetorik überspielen (ich habe vor allem in den achtziger Jahren solche Leute reden hören).

Das Wort «spirituell» macht ein anderes Feld auf. Zu fragen wäre dann, ob es überhaupt spirituelle Fäden gibt, an denen zu hängen man ignorieren kann, welcher Art sie wären und ob sie zu ignorieren vergleichbar mit materiellen «Fäden» eine Klassenfrage sei.

(10.08.2017)

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