Viertes Facebook-Inserat

«Liebe alle

Kleines ‘Stückwerk’-Jubiläum: Ich habe den zehnten Mäander – ‘Im Justistal’ – fertiggestellt: 29 Werkstücke über die Sprache als ein schwieriges und widerspenstiges Arbeitsmaterial, das gewöhnlich mehr und anderes bedeutet als das, was man gesagt haben will, wenn es einem redet oder schreibt. Dafür kann man sich, wenn man will, mit Sprache das eine oder andere ausdenken. Zum Beispiel ein «Demiurgisches Programm»:

‘Ich arbeite an der antibabylonischen Sprachverwirrung. Ich zerlege die pfeilende Vernunft der Wörter in kaleidoskopartig schillernde Fadenscheinigkeiten. Ich will, dass die Sprache sich neu fügt und sagt: Öffnet die Irrenhäuser! Gemeingefährlich sind die Herren der Konzerne und Armeen! Ich will, dass sie sagt: Sperrt diese ein, legt diese lahm mit Seelengift, erklärt diese für unheilbar krank und bewacht sie gut!

Am Tag, an dem diese Rede Wirklichkeit geworden sein wird, werde ich ein Triumphlied singen. Am Tag danach jedoch hetze ich meine Wörter den neuen Irrenwärtern an den Hals.’

So, jetzt mach mich an den nächsten Mäander, die Subkulturetüden.»

*

Auf diesen Facebook-Eintrag gaben folgende Leute eine Rückmeldung: Anna Karenina, Matthias Burki, Alexander Egger, Alex Gfeller, Thomas Göttin, Marie-luise Koennecker, Guy Krneta, Adrian Linder, Beatrice Obrist, Peter Schmocker, Andreas Schwab, Nina Seiler.

v11.5