Ich habe für die Lektüre im «Stückwerk» einen Zufallsgenerator eingeführt, um zu betonen, dass die von mir als Redaktor festgelegte Reihenfolge der Werkstücke für die Lektüre nicht von Belang sei. Die Erzeugung von aleatorischer Beliebigkeit soll eine Massnahme sein, um die Linearität der Textanordnung zu relativieren und den Eindruck einer Textfläche zu erzeugen, in der man lesend zu jedem Zeitpunkt in jede Richtung weitergehen kann.

Nun stelle ich fest, dass mir als Redaktor bei den Mäandern 3 (WoZ) und 5 (Konvolut) die Präsentation der Werkstücke in chronologischer Reihenfolge am sinnvollsten erschienen ist, weil so in meinen damaligen Auseinandersetzungen mit gewissen Begriffen Entwicklungen in den Argumentationen festzustellen sind, was ich interessant finde (Begriffe wie «Arbeitsteilung» oder «Selbstverwaltung» im WoZ-Mäander oder «Rahmen» und «Besitzverhältnisse an der Sprache» im Konvolut-Mäander). Die chronikalische Reihung erlaubt Rückschlüsse auf Kausalitäten: Was war zuerst? Was folgte später? Und bestenfalls: Warum? Stösst man lesend dagegen via Zufallsgenerator auf ein solches Werkstück, sind solche Entwicklungslinien nicht erkennbar.

Nach dieser Erfahrung frage ich mich: Bin ich nun ein Würfler, oder bin ich ein Chronist? Als Gedichteschreiber bin ich wohl eher das erste, als Journalist eher das zweite. So gibt es neben Mäandern, bei denen der Zeitpunkt der Entstehung eines Werkstücks keine grosse Rolle spielt, eben auch solche, bei denen die chronologische Reihung der Werkstücke interessant sein kann (neben den erwähnten wird das vor allem beim noch nicht bearbeiteten Kulturboykott-Mäander so sein).

Darum ist es richtig, dass für Lesende bei jedem Werkstück interaktiv neben dem Angebot «Zu irgendeinem Werkstück» auch Vorwärts- und Rückwärtspfeile zur Verfügung stehen, die in der von mir vorgeschlagenen Reihenfolge weiterführen. (Diese Pfeile hat übrigens der Webmaster Peter Schmocker vorgeschlagen, ich war anfänglich der Meinung, es brauche sie nicht).

(6.10.2017)