Gute und schlechte Lyrik

1.

Schlechte Lyrik ist jene, die sich krampfhaft metaphernd bemüht, mehrdeutig zu sein.

Gute Lyrik scheitert am Bemühen, eindeutig zu werden.

Das Mehrdeutige ist durch Schöngeistigkeit geadelte Flucht ins Ungefähre; das Eindeutige ist das unverzichtbare Unmögliche innerhalb der Wörter.

(16.08.1996; 19.03.2018)

2.

Bach und Hölderlin als Hauptwissenschaften meines Lebens. – Die grösstmögliche Konstruktion/Verdichtung vs. die grösstmögliche Dekonstruktion/Auflösung (ohne die faule Ausrede der Aleatorik, die die Kunstmoderne für sich in Anspruch genommen hat).

(8.1993; 22.05.2018)

v11.5